Was brauche ich jetzt?

In meinem Vortrag zum Thema positive Sprache berichtete ich über die 3 magischen Wörter „Was brauchst du?“, die man immer einsetzen kann, wenn man jemand anderem helfen möchte. Anstatt von sich auf andere zu schließen, z.B. in dem man denkt: „Oh die Person ist traurig, sicher braucht sie eine Umarmung!“ fragt man die Person direkt, was sie braucht. Das hilft Missverständnisse aus dem Weg zu räumen. Denn vielleicht habe ich eine Person vor mir, die gar nicht gerne angefasst wird und der es sogar unangenehm wäre, wenn ich sie umarmen würde.

 

Von den Sims lernen

Doch bei all dem sollten wir uns selbst nicht vergessen. Denn auch wir können uns immer wieder fragen „Was brauche ich jetzt?“.

Jeder kennt die Situation: Alles wächst einem über den Kopf, eigentlich hat man gerade unzählige verschiedene Bedürfnisse: man muss aufs Klo, hat Hunger, würde gerne etwas schlafen, wollte auch noch duschen und zum Sport. Oft erschlägt uns diese Masse an Bedürfnissen. Wir wissen nicht wo wir anfangen sollen und machen irgendetwas ganz anderes, weil wir uns nicht entscheiden können oder überfordert sind.

Auch ich hatte solche Situationen in letzter Zeit immer öfter. Dann habe ich begonnen mich immer wieder aktiv zu fragen „Was brauche ich jetzt?“. Einen Moment inne zu halten und im Körper nach zu spüren. „Was ist jetzt das wichtigste Bedürfnis von allen?“ und diesem dann nach zu gehen. Ist das erste Bedürfnis erfüllt kann man nach spüren. „Geht es mir jetzt schon besser?“ falls ja „Wo und wie spüre ich diese Besserung?“ Dann geht das ganze wieder von vorne los. „Was ist JETZT das wichtigste Bedürfnis?“

Die jüngeren Leser kennen vermutlich noch das PC-Spiel die Sims. Hierbei steuert man einen Haushalt und muss sich immer wieder um die Bedürfnisse seiner Bewohner kümmern. Verschiedene Balken zeigen einem an, was der „Sim“, also der Bewohner grade braucht. Grün bedeutet dieses Bedürfnis ist grade erfüllt und rot bedeutet hier muss gehandelt werden. Schickt man seinen Sim beispielsweise etwas essen wird der vormals rote Balken „Hunger“ grün.

Neben Hunger gibt es auch Bedürfnisse wie Spaß, Soziale Kontakte, Hygiene, Energie usw., sind alle Balken grün ist der Sim glücklich.

Letztlich machen wir bei der „Was brauche ich jetzt?“ Übung also das selbe wie der Computerspieler im Sims-Spiel. Wir versuchen herauszufinden, was jetzt grade das wichtigste für uns ist.

 

Selbsterkenntnisse bei der Frage „Was brauche ich jetzt?“

Übrigens ist mir aufgefallen, dass manche Bedürfnisse von ganz alleine verschwinden, wenn andere erfüllt sind. So bekomme ich beispielsweise bei Aufregung Hunger. Das führt dazu, dass die Sehnsucht nach Entspannung und die nach Schokolade oft gleichzeitig auftreten. Mache ich dann eine Entspannungsübung oder mache andere entspannende Dinge, sinkt die Lust auf Schokolade.

Des weiteren habe ich gemerkt, dass kleine Dinge die Zufriedenheit oft sehr stark steigern können. Häufig sind es nicht die großen Sachen, sondern grade die kleinen Bedürfnisse, die man leicht überhört. Das kann so etwas sein wie: Bequemere Kleidung anziehen, den Abwasch erledigen, die Haare kämmen, durchlüften. Dinge, die auf den ersten Blick nicht lebensnotwendig sind und daher oft unterdrückt werden. Doch wie schön ist es, wenn schon ein paar kleine Handgriffe dafür sorgen können, dass es uns schnell besser geht?

 

Praxistipp

Versuche die nächsten Tage vor allem in herausfordernden Situation genau in dich hinein zu hören und frage dich: Was ist mein Bedürfnis? Was brauche ich jetzt genau in diesem Moment am meisten?

Wie mir die Sims beibrachten auf meine Bedürfnisse zu achten…

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