Von tief hängenden Früchten und aufmunternden Haken

Notizzettel
Wer kennt das nicht? Die Aufgaben stapeln sich und die auf einen kleinen Klebezettel gequetschten To-dos, die man noch erledigen wollte, werden immer mehr. Während am Anfang vielleicht noch eine kleine Motivation besteht, stellt sich schnell das Gefühl der Ohnmacht ein:

Autoreifen wechseln, bei der Krankenkasse ein Formular ausfüllen, Blumen gießen, die Schublade reparieren, das Bad putzen, die Wäsche waschen, den Vermieter anrufen, etwas kopieren und und und…..

Alleine bei der Vorstellung all diese Aufgaben erledigen zu müssen fühlt man sich wie von einer Lawine überrollt. Doch zum Glück gibt es ein paar Tipps und Tricks die es leichter machen.

 

1. Die Low-hanging Fruits

Pflaumen am Baum

Als ich meinen Mann beim Blick auf die Liste fragte, was wir denn jetzt direkt abarbeiten könnten, antwortete er „Gießen und das Formular… das ginge.“ Wir gossen also die Blumen und füllten das Formular aus. „Und jetzt?“ fragte ich: „Mal sehen ob ich noch ein paar low hanging fruts finde“ antwortete mein Mann. Und wie schon damals bei der 80/20 Regel konnte ich wieder etwas neues aus seinem Arbeitsalltag lernen. Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „tief hängende Früchte“ also Früchte die man schnell und ohne viel Aufwand ernten kann. Oder eben Aufgaben die man schnell und leicht erledigen kann.

Wer mit ein paar low-hanging-fruits anfängt, kommt schnell in den Flow. Denn das Gefühl, schon ein paar Sachen ohne Mühe erledigt zu haben, steigert die Motivation für die nächsten Punkte.

 

2. Die Prioritätenliste

Wenn man die To-do-Liste aufstellt bekommt man schnell das Gefühl, man müsse alle aufgelisteten Aufgaben jetzt und sofort ausführen. Doch wenn man sich die List mal genauer betrachtet wird klar, viele Dinge landen auf der To-Do-Liste weil sie nicht so eilig sind und man sie schon ewig vor sich her schiebt. Auf einen Tag mehr oder weniger kommt es also auch nicht drauf an. Letztlich muss man also gar nicht alle 10 Sachen von der Liste direkt erledigen.

Nun kann man die angefallenen Aufgaben also erst mal nach Priorität sortieren. Wenn ich nichts mehr zum Anziehen habe, kann ich die Wäsche nicht noch 3 Tage aufschieben. Man markiert sich also das was wirklich dringend ist.

 

3. 2 Aufgaben pro Tag

Falls man bei der Prioritätenliste gemerkt haben, dass es nicht so viele dringende Dinge gibt, so kann man mit der Entschleunigungsregel weiter machen: 2 Aufgaben pro Tag, das ist erst mal das Ziel.

Denn wenn ich mir zwei Dinge vornehme und sie schaffe, bin ich froh darüber und schaffe vielleicht voller Motivation noch etwas Drittes. Wenn ich mir aber direkt 4 oder 5 Sachen pro Tag vornehme, gehe ich am Abend traurig ins Bett weil ich „nur“ 3 Dinge geschafft habe. Niedrige Ziele steigern also die Motivation!

 

4. Haken statt Durchstreichen

to do Liste

Als ich mit einer Freundin über die To-do-Liste geredet habe, meinte sie: „Ganz wichtig abhaken statt durchstreichen, dass hat mir mein Psychologe empfohlen“.

Ich überlegte kurz, wo der Unterschied liegt und wieso ein Haken sinnvoller sein könnte als das klassische Durchstreichen. Dann wurde es mir klar: Wenn ich die Aufgabe durchstreiche, könnte es auch andere Gründe dafür geben: Vielleicht ist die Aufgabe aus irgendeinem Grund weg gefallen?

Außerdem ist „Durchstreichen“ in unserem Kopf mit „ungültig“ machen oder „falsch gemacht“ verbunden, während ein Haken mit gut oder richtig assoziiert wird. Das fängt ja schon in der Schule an: Haken = richtig, Durch streichen = Fehler.

Hinzu kommt, dass wir am Ende der To-do-Liste vielleicht gar nicht mehr erkennen können, was wir da durchgestrichen haben. Wir sind uns unserer eigenen Leistung also nicht mehr so bewusst, wie wir es mit einem Haken und der Möglichkeit, sich alles nochmal durch zu lesen, wären…und da wären wir auch schon bei Punkt 5.

 

5. Sich seine eigene Leistung bewusst machen

Smiley

Wenn man wieder einen Punkt abhaken kann, kann man die Situation direkt nutzen um sich die Liste noch einmal vor Augen zu führen. Dabei gilt es den Blickwinkel auf das zu legen was man schon alles geschafft hat. Statt „Oh Gott noch sooo viel zu tun“ kann man sich bei dem Blick auf die Liste also auch noch einmal vergegenwärtigen was man schon geschafft hat und daraus Mut und Motivation für die nächsten Punkte zu sprechen. „So bei der Werkstatt war ich schon, das Formular ist auch ausgefüllt, da habe ich heute wieder einiges geschafft, morgen bringe ich dann meine Bücher in die Bücherei und bearbeite die Post.“

5 Tipps für das Bearbeiten der To-do-Liste

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