Was wir von früheren Generationen lernen können

Nein, in diesem Blogartikel solle es nicht um die völlig unnötige Diskussion über das satirische Kinderlied des WDRs gehen. Denn meine Oma ist ganz sicher auch nicht die Oma der jungen Kinder des Chors. Meine Oma ist inzwischen stolze 96 Jahre und im Sinne von Umweltschutz können viele junge Menschen sicher noch etwas von ihr lernen!

Meine Oma hat so viele Umwelt-Schon-Tricks auf Lager, dass sie mir vor etwa 15 Jahren sogar meine Note in Französisch rettete. Damals sollten wir in der Französicharbeit Ideen für einen umweltbewussteren Alltag sammeln. Meine Lehrerin war so begeistert von der Menge meiner Ideen, dass sie mir trotz mangelnder Sprachkenntnisse eine 2 gab.

Echtholz statt Sperrholz

Als wir vor ein paar Tagen das Haus meiner Oma ausgeräumt haben, ist mir aufgefallen, wie nachhaltig Omas Generationen, verglichen mit uns, gelebt hat. Meine Oma hatte so gut wie keine Gegenstände aus Plastik in ihrer Wohnung. Die Möbel meiner Oma waren keine Sperrholzplatten von Ikea sondern richtig schöne alte Echtholz-Möbel. Super nachhaltig, aber auch super schwierig zu tragen beim Umzug. Aber das macht nichts denn meine Oma wohnte über 70 Jahre im gleichen Haus.

Die Bilder meiner Oma waren auch noch in echten Holzrahmen und nicht auf dem Smartphone. Wobei dieser Punkt ressourcenmäßig vielleicht doch eher an die Generation Smartphone geht. Wenn meine Oma Dinge im Schrank oder sonst irgendwo sortieren wollte, nutzte sie dafür ausgespülte Margarinen-Dosen. So machte sie aus Single-Use-Plastik Jahrelang-Use-Plastik. Auch zum einfrieren benutzte meine Oma die ausgespülten Dosen, ein Trick den auch ich heute wieder anwende.

Kleidung die gut riecht und lange hält

Die Kleidung von meiner Oma kam noch nicht aus China, und musste nicht alle 2-3 Jahre wegen Verschleiß oder „mangelnder Coolness“ ausgetauscht werden. Dies hat vermutlich mehrere Gründe. Erstens war die Qualität damals oft höher, zweitens schützten und pflegten Menschen ihre Kleidung damals noch besser, drittens wuschen sie ihre Kleidung nicht so oft wie wir heute und viertens konnten die Menschen noch nähen und stopften so Löscher oder besserten kleinere Schäden einfach aus. Vermutlich habe ich mit 29 Jahren in meinem Leben schon mehr Kleidung verschlissen, als meine Oma in 96 Jahren.

Damit die Kleidung in den Schränken bei Oma gut roch, legte sie einfach Seife in die Schränke. Keine Chemiekeulen-Sprays, wie sie heute überall angeboten werden. Einfach ein Stück Seife, dass man danach auch noch zum Händewaschen nutzen kann.

Auf der Holzschaukel bei meiner Oma im Hof haben schon Generationen an Kindern geschaukelt. Die Zeit wer wie lange auf der Schaukel sitzen durfte wurde völlig ohne Strom mit einer Sanduhr gemessen. Ich könnte unendlich viele kleine Beispiele aufzählen, die eins beweisen: Es geht auch ressourcensparend. Denn es ging ja auch früher irgendwie!

Meine Oma ist keine Umweltsau

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